Jahresbericht 2019

Dieses Jahr in ein freies Greifvogelleben entlassen

Turmfalken  (Foto:NABU/Martin Kallabinsky)
Turmfalken (Foto:NABU/Martin Kallabinsky)

Greifvögel

1.  Turmfalke

16 junge Turmfalken wurden 2019 aufgenommen

1.1  4 Turmfalken kamen aus der Kirche in Biskirchen. Die Vogeleltern hatten sich dort einen kompliziert zu erreichenden Nistplatz ausgesucht. Als die Jungen dann flügge wurden, hatten die Eltern ihnen vergessen mitzuteilen wie man von dort auch wieder hinaus kommt. So irrten die Jungen dann auf dem Dachboden umher und wurden letztlich von der dortigen NABU-Gruppe eingefangen und uns zur weiteren Pflege übergeben.

1.2  2 junge Turmfalken wurden uns aus Niederbiel übergeben.

die restlichen 10 Exemplare kamen aus dem Raum Wetzlar und der näheren Umgebung. 12 von ihnen konnten nach erfolgreichem Training an lebender Beute ausgewildert werden. 3 Jungvögel waren jedoch in einem so geschwächten Zustand (dehydriert und ausgehungert), das den nächsten Tag nicht erlebten. Ein noch flugunfähiges Exemplar wurde aufgrund des noch fehlenden Fluchtinstinktes Opfer eines Marders Fuchses. Der Angreifer konnte den am Boden sitzenden Turmfalken durch die Stäbe der Voliere mit der Pfote erreichen und töten. Jedoch der Versuch die Beute dann ebenfalls durch die Stäbe zu schaffen scheiterte. 

2.  Mäusebussard 

2.1  Ein besonderes Exemplar, ein "Weißer", in Wirklichkeit jedoch cremefarbenen wurde mit einer Flügelprellung eingeliefert. Nach einer Behandlung in der Tierklinik Löhnberg und etwas Ruhe konnte er wieder ausgewildert werden.

2.2  Ein in Folge einer Kollision, wahrscheinlich mit einem Kfz, querschnittgelähmtes Exemplar musste eingeschläfert werden.

2.3  Ein Mäusebussard mit Vergiftungserscheinungen musste zunächst  im Geflügelinstitut  in Gießen behandelt werden, ehe er nach weiterer Pflege bei uns wieder ausgewildert werden konnte.

2.4. Ein weiterer Mäusebussard kam mit offensichtlichen Verletzungen nach einem Aufprall aus der Tierklinik Löhnberg zu uns und konnte nach kurzer Pflege ebenfalls wieder freigelassen werden.

3.  Rotmilan

3.1  Ein adultes Exemplar mit einem Flügelbruch wurde bei uns eingeliefert, konnte jedoch nur eingeschläfert werden.

4.  Schwarzmilan

4.1  Ein Schwarzmilan mit einem Gendefekt wurde mit einem Flügelbruch eingeliefert. Nach einer Operation musste jedoch festgestellt werden, das bedingt durch den Gendefekt keine Federn nach wuchsen und dadurch eine dauerhafte Flugunfähigkeit vorgegeben war. Das Tier musste letztlich eingeschläfert werden.

5.  Habicht

Ein mit einer Querschnittlähmung eingeliefertes Exemplar musste ebenfalls eingeschläfert werden.

6.  Sperber

Auch einem Sperber mit einem komplizierten Flügelbruch konnte nicht geholfen werden. Auch er wurde eingeschläfert.


Eulenvögel

1.  Waldkauz

1.1  Ein Waldkauz, der uns aus der Tierklinik übergeben wurde, hatte in der linken Pupille eine starke Eintrübung. Das Sehvermögen war dadurch so stark beeinträchtigt, das das volle Flugvermögen und die Jagdtauglichkeit nicht mehr gegeben war. Er wurde in eine Voliere nach Nauborn abgegeben und wir hoffen, dass sich vielleicht ein Gegenstück findet, sodass er für die Zucht eingesetzt werden kann. 

1.2  Ein weiterer juv. Waldkauz wurde uns aus Kefenrod gebracht. Nach dem er  Flügge worden war, wurde er auf lebende Baute trainiert und ausgewildert.

2.  Steinkauz

2.1  Ein Steinkauz , der in der Tierklinik Löhnberg abgegeben wurde und dann zu uns kam, war jedoch in einer so schlechten körperlichen Verfassung, das er am folgenden Tag einging.


Andere

1.1  Mauersegler

4 juv. Mauersegler wurden bei uns abgegeben und einige Tage mit Heimchen gefüttert, bis sie Dr. med. vet. Christiane Haupt von der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler e.V. übergeben werden konnten.  Besonders zu erwähnen sei die Geschichte von einem Exemplar, das uns von einem Mädchen aus dem Raum Marburg überbracht wurde. Die junge Dame in einem Alter von vielleicht 14-15 Jahren, erreichte uns per Telefon. Einige Stunden später stand sie allein mit einem Karton bei unserem Bruno Christe vor der Tür. Auf die Frage wie sie denn hergekommen sei, antwortete sie mit Bus und Bahn. Nun, wer die Verkehrsmöglichkeiten zwischen Solms-Oberbiel und Marburg kennt, kann einschätzen was das für eine Anreise war. Wir brachten sie dann zumindest wieder an den Bahnhof nach Wetzlar, um ihre Heimreise ein klein wenig zu verkürzen. Leider hat unser Bruno nicht nach dem Namen der jungen Dame gefragt und so wissen wir noch nicht einmal wer in solch jungen Jahren schon so viel Interesse an Natur und Tierwelt aufbringt. Wenn sie vielleicht diesen Text liest, darf sie sich gern nochmal nach ihrem Mauersegler erkundigen.  zurück